Ein weiterer Wunderwuzzi der Natur: Der Walnussbaum! Und mit ihm Walnussblätter und Walnüsse.
Die Walnuss findet man sowohl in Giftpflanzen-Registern als auch in der Heilpflanzen-Literatur.
Giftig ist dabei das Holz des Baumes, dieses sollte also möglichst nicht in Reichweite von Pferden sein. Also bitte auch keine Walnuss-Äste zum Knabbern anbieten!
Als ich die Aufnahme gemacht habe, wars den Blättern schon etwas kalt,
deswegen sind sie nicht mehr ganz so hübsch, wie sie sein sollten 🙂
Steckbrief
Der Walnussbaum wächst bis zu 25 Meter hoch und wird bis zu 200 Jahre alt. Er bevorzugt milde Gegenden und besitzt frostempfindliche Blätter. Im Herbst entwickeln sich die flauschigen Früchte, in denen die Walnüsse heranwachsen. Die Früchte platzen später von selbst auf.
Inhaltsstoffe von Walnussblättern
Vorrangig werden Walnussblätter wegen ihres Gerbstoffgehaltes zu Heilzwecken eingesetzt. Sie enthalten zusätzlich Gerbsäuren, Bitterstoffe, Flavonide, ätherische Öle und Juglon (ein Farbstoff). Die Nüsse sind reich an pflanzlichem Eiweiss, ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Mineralien.
Verwendete Pflanzenteile
Verwendet werden die Blätter der Pflanze. Diese können getrocknet gefüttert, oder als Tee verabreicht werden. Die Nüsse kann man ab und an als kleinen Leckerbissen verfüttern.
Auch hier sind die Blätter schon etwas im Herbst angekommen 🙂
Anwendung der Walnussblätter
Vorab ein kleiner Hinweis: Meine Oma setzt aus den unreifen Nüssen mitsamt der Fruchtschale gerne Likör(chen) an (das ist nix für Pferde, aber vielleicht haben ja ein paar Pferde-Menschen Lust drauf? 😀 ). Rezepte dazu findet man ganz viele im Netz. Hab ganz fleißig für sie Nüsse gesammelt im Sommer.
Tee
Walnussblätter mit kochendem Wasser übergießen und ziehen lassen. Danach abseihen und handwarm anbieten (bitte unbedingt drauf achten, dass der Tee nicht zu heiß aufgenommen wird!). Die enthaltenen Gerbstoffe können austrocknend wirken, das sollte unbedingt beachtet werden!
Futterzusatz
Eine kleine Menge getrocknetes Kraut täglich als Kur, kann als Futterzusatz verabreicht werden. Dies aber nur bei akuten Problemen. Die enthaltenen Gerbstoffe können austrocknend wirken, das sollte unbedingt beachtet werden!
Äusserlich als Absud
Um einen Absud zu bekommen, lässt man die Pflanzenteile etwa 10 köcheln, um viel Wirkstoff herauszulösen, dabei sollte etwa ein Drittel des Wassers verdampfen. Dafür nimmt man etwa 20 – 30 g getrocknete Walnussblätter für 800 – 1000 ml Wasser.
Heilwirkung
Innerlich sind Walnussblätter förderlich für das gesamte Verdauungssystem. Sie verfügen ausserdem über eine entzündungshemmende und blutreiningende Wirkung. Auch sollen sie wirksam sein bei Herzrhythmusstörungen und Appetitlosigkeit. Oftmals werden Walnussblättern bei Durchfall oder Kotwasser empfohlen.
Äußerlich wirkt Walnussblatt Hautentzündungen und Ekzemen entgegen. Auch wird der Absud bei Mauke, Hautpilzen als Blutstiller eingesetzt.
Bei der Krauterie gibt’s Walnussblätter getrocknet zu kaufen, wenn ihr euch zur Anwendung (auch zu anderen Kräutern) nicht sicher seid, werdet ihr dort auch beraten. 🙂
Ration:
Die tägliche Ration sollte 20 – 30 g nicht übersteigen. Immer nur als Kur verfüttern, das bedeutet, durchgehend nicht länger als vier Wochen durchgehend verfüttern. Danach eine Pause von etwa drei bis vier Wochen einlegen. Erst dann sollte, falls nötig, die nächste vierwöchige Kur folgen.
Zum Weiterlesen:
Die Hagebutte fürs Immunsystem, Heilkraut Löwenzahn, Stimmungsaufheller Gänseblümchen, Erste-Hilfe-Sanitäter Spitzwegerich und Wunderwuzzi Brennnessel.
Zur Info, nur damit es erwähnt ist: Natürlich ersetzt die Fütterung von Walnussblättern keinen Arzt und vermacht uns auch keine Heilereigenschaften 🙂 . Wenn das Pferd also krank ist, unbedingt einen Tierarzt zu Rate ziehen und nicht selbst herum experimentieren.
An dieser Stelle vielen Dank an die Krauterie, für die Unterstützung dieses Beitrags!
3 Comments
Pferdeflüsterei
atWie spannend! Gerade neulich lag eine Walnuss von unserem Baum am Stall neben dem Putzplatz – was macht meine Madame während ich nicht hinschaue? Sie nimmt sie mit dem Maul, zerbeisst die Schale und frisst die Walnuss. Ich hab ihr eiligst die letzten Schalenreste aus dem Maul geklaubt, als ich es bemerkt habe. Ich war erst erstaunt und denke jetzt wieder: Pferde wissen doch genau, was sie brauchen… 🙂 Liebe Grüße, Petra
Tanja
atGell? Ich bin auch immer fasziniert, wie sehr Pferde wissen, was sie brauchen. Sollten wir Menschen uns einiges abgucken…Drück die kleine Hübsche von mir! <3
Esther Kasper
atSehr interessant! ich bin gluecklicherweise Besitzer eines Wahlnussbaums 🙂 und ich erinner mich dass frueher in Ungarn als das Brennholz noch mit Pferdefuhren gebracht wurde, die Pferde braf dastanden und ganz genuesslich von den Wahlnussblaettern genascht haben. Jetzt ist mir auch deutlich warum