Heilsamer Matsch für Pferde?
Moor – was es ist und was es kann!
Moorbäder kennen wir wohl alle aus der Wellnessbranche. Oder Moor Packungen nach Knochenbrüchen oder sonstigen Verletzungen. Wir wissen also um die wohltuende Heilwirkung des Moores bei äußerlicher Anwendung.
Was aber, wenn man Moor trinkt? Kann es mit seinen Inhaltsstoffen auch wohltuend für den Verdauungstrakt und den Stoffwechsel sein? Es kann! Die Ponys und ich haben für euch getestet und sind mehr als überrascht von den Ergebnissen.
Wobei der Erfolg eigentlich schon vorher auf der Hand lag. Konntet ihr eure Pferde schon mal beim Ablecken von Erde auf der Wiese oder auch zb. im Wald beobachten? Das tun sie nicht wegen des ganz besonderen Geschmacks, sondern der Inhaltsstoffe wegen. In Erde und auch Moor sind Vitamine, Mineralstoffe und viele weitere Wunderwuzzis enthalten, die der Körper benötigt und mit der Aufnahme von Erde erhält.
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Dosierung
Die Firma Sonnenmoor hat mir Naturmoor für Tiere zur Verfügung gestellt. Erhältlich ist es in verschiedenen Gebindegrößen. Vorgeschlagen wird, dem Pferd etwa 125 – 250 ml pro Tag davon zu füttern. Ich habe einen anderen Weg gewählt und habe täglich etwas weniger (ca. 100 ml) zur freien Entnahme zur Verfügung gestellt. So konnten die Ponys selbst entscheiden, wie viel und ob überhaupt, sie Moor aufnehmen wollen oder eben nicht.
Nach anfänglichen Fragezeichen über den Köpfen, was ich denn jetzt mit dieser braunen Brühe will, fingen die Ponys dann doch relativ schnell an, am Moor zu lecken. Ganz besonders dann, wenn ihre Verdauung mit dem Grasangebot überfordert war und sie Blähungen und Durchfall hatten (im Herbst standen sie einige Zeit auf einer Kleewiese. Klee bildet Blausäure aus, was natürlich nicht gut für die Verdauung ist).
Sieht ja jetzt nicht soooo lecker aus 😉
Aber erst mal etwas Erdkunde:
Was ist Moor?
Im Moor entsteht durch den ständigen Überschuss an Wasser ein Sauerstoffmangel, in dessen Folge pflanzliche Reste nicht vollständig abgebaut und zu Torf umgewandelt werden. Durch diesen Vorgang ist Moor reich an Vitaminen, Spurenelementen, Bitter- und Gerbstoffen, Ligninen, Bakterien, Eisen- und Aluminiumionen, und Huminsäuren. Nicht zu vergessen, die Heileigenschaften der vertorften Kräuter und Wurzeln.
So weit so gut, aber was bewirken die einzelnen Inhaltsstoffe?
Huminsäuren – Kleine Wunderwuzzis?
Scheinbar. So werden Huminsäuren seit langem als natürliche antivirale Wirkstoffe und alternative Antibiotika verwendet. Ausserdem wirken sie anregend auf den Darm und haben eine regulierende Wirkung auf die Darmflora. Dazu steigern sie die Enzymaktivität, haben Einfluss auf die Wirkung von Stresshormonen (Adrenalin und Noradrenalin). Dazu sagt man ihnen eine Steigerung der Durchlässigkeit der Zellwände nach. Auch können sie wohl mit vielen Verbindungen in Wechselwirkung treten, was ihre entgiftende Eigenschaft ausmacht. Ausserdem wirken positiv auf das Immunsystem und haben entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften.
Bitterstoffe und ihre Aufgabe
Bitterstoffe sind in diversen Pflanzen und Kräutern enthalten. Sie haben Darmstimulierende und -regulierende Eigenschaften. Sie regen die Bildung von Verdauungssäften an, was zu einem verbesserten Stoffwechsel führt.
Gerbstoffe und ihre Aufgabe
Die Heilkraft der Gerbstoffe beruht auf der zusammenziehenden Wirkung auf Haut und Schleimhäute. Dies ist unter Anderem bei Durchfall hilfreich und erwünscht. Gerbstoffe können bei übermäßigem oder falschem Einsatz aber auch Haut und Schleimhäute reizen.
Vitamine
Vitamine sind unerlässlich, um einen funktionierenden Stoffwechsel zu gewährleisten. Bei einem länger andauernden Mangel und Überschuss an Vitaminen, sind Krankheiten die Folge. Ausserdem stehen viele Vitamine mit anderen in Wechselwirkung, was weitreichende Probleme nach sich ziehen kann. Einige Vitamine können im Körper selbst hergestellt werden, andere sind essentiell, müssen also mit der Nahrung zugeführt werden.
Mengen- und Spurenelemente
Diese Elemente haben eine ebenso wichtige Aufgabe im Körper, wie Vitamine und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Wieder stehen sie in Wechselwirkung mit anderen Spurenelementen, aber auch mit Vitaminen. Länger anhaltende Mängel und Überschüsse ziehen wiederum Krankheiten und Stoffwechselprobleme nach sich.
Anwendungsgebiete
Das Moor kann sowohl unterstützend beim Fellwechsel, als auch bei Verdauungsstörungen oder zur Stärkung des Immunsystems gefüttert werden. Ausserdem kann es Mineralstoffmangel vorbeugen und als Helferlein beim An- und Abweiden dienen.
Spencer schmeckt’s, wie man sieht 🙂
Beobachtete Wirkung – mein Fazit
Ich konnte sowohl bei Kotwasser eine Besserung feststellen (wobei hier immer nach der Ursache zu suchen ist, Kotwasser stellt immer nur ein Symptom dar und ist kein Problem an sich), als auch eine wohltuende Wirkung bei Durchfall, ausgelöst von zu viel / nur bedingt geeignetem Gras / Klee.
Moor wird also in unseren Futterschrank als fester Bestandteil einziehen und immer mal wieder Kurweise zum Einsatz kommen. Gerade beim Anweiden, beim Fellwechsel, bei Krankheiten werde ich es unterstützend einsetzen und füttern. Ich bleibe allerdings dabei, Moor immer nur zur freiwilligen Entnahme anzubieten und demnach nicht unters Futter zu mischen. So können die Pferde selbst entscheiden, was, ob und wie viel sie aufnehmen wollen.
Außerdem hab ich so immer was Hilfreiches da, wenn sich die Ponys mal eine Prellung oder einen blauen Fleck zu ziehen. Moor ist nämlich auch zur äusseren Verwendung bestens geeignet 🙂
*schmatz*
Woher nehmen, wenn nicht stehlen?
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Die Pferdeflüsterei hat auch was zum Thema Moor zu sagen!
Habt ihr auch Erfahrungen mit Moor gemacht? Ich freue mich auf eure Berichte!
7 Comments
Pferdeflüsterei
atIch saß in Neuseeland schon einmal in einem Vulkanschlammbad – da steckten so viele Mineralstoffe drin, dass Frau nach exakt 15 Minuten wieder rausmusste, weil der Körper das Zeug aufnimmt und dann innerlich aufheizt. Ich glaube ganz sicher, dass solche Schlammgeschichten eine tolle Wirkung haben können. Und werde mich auch gleichmal bei der Firma umsehen, die du da gebucht hattest 🙂
Tanja
atAlso ich bin überzeugt, das Moor hat die Testphase von einem Jahr gut gemeistert! Lustig war auch, dass der Herr sein verletztes Bein gleich noch mit dem Moor-bematschten Mäulchen abgelutscht hat 😀
Saskia
atHi Tanja,
Du hattest mir das ja schonmal empfohlen gegen Kotwasser und Durchfall. Die
Ursache kenne ich ja bei uns: saftige Wiesen :-/ Mein Versuch mit Kräutern
dagegen zu wirken, war ja überhaupt nicht erfolgreich zumal mein Pferd die so
gut wie gar nicht frisst und ich die auch nicht untermische. Denke mir, er wird
schon wissen, was er braucht. Habe ihn auch schon beim Schlecken an ganz
ausgewählten Stellen beobachtet. Werde es jetzt mal mit Moor probieren und
berichten.
Liebe Grüße Saskia
Tanja
atHallo Saskia!
Ich drück die Daumen, dass du das Kotwasser mit dem Moor in Griff bekommst. Bei unserem Hafi hat das tatsächlich total gut funktioniert. Den kurzfristigen Durchfall der Ponys konnte das Moor auch sehr gut regulieren.
Alles Liebe!
Diagnose: RAO/IAD/COPD….. | Two-Toned
at[…] arbeitet bei Kotwasser übrigens gerne mit Heilmoor, diesen nicht so bekannten Tipp könnt ihr hier […]
Fellwechsel trifft Futterumstellung! So unterstützt du dein Pferd
at[…] HIER gibt es einen weiteren spannenden Artikel zum Thema Moorpulver und Pferdefütterung […]
Pepper
atHaben wieder vier neue Kanister bestellt. Alle vier Ponys schlecken es gerne. Gebe es in großen Metallhundenäpfen mit einem kleinen Reifen drum, damit es auf dem Paddock stehen bleibt. Fülle es erst abends, wenn ich den Paddock verlasse (o;. Kotwasser beim Haflinger ist dann komplett weg und ich finde bei allen glänzt das Fell mehr als sonst.