Wir kennen das alle. Der Tag im Büro war anstregend, eventuell haben wir Probleme mit Kollegen, haben das Arbeitspensum nicht geschafft, zu Hause läuft es auch nicht rund.
Oder aber wir sind krank, haben Geldsorgen, bzw. sonst irgend welche Schwierigkeiten. Das alles beeinflusst unsere Gefühlswelt. Wir sind niedergeschlagen, traurig, zornig, überfordert.
Das Leben ist anstregend und fordert uns ständig. Dabei vergessen wir ganz, wie sich das Glücklichsein anfühlt, wie man fröhlich ist, wie gut ein Lachen tut.
Wie sich Stimmungen übertragen
Viel schlimmer aber ist es, wenn wir unsere Niedergeschlagenheit in die Welt hinaus tragen. Wir beeinflussen andere damit. Auch negativ, eh klar. Geht mal schnell in euch und denkt drüber nach, wie ihr euch gerade fühlt? Hab ich euch mit meiner Niedergeschlagenheit angesteckt? Fühlt ihr euch gerade etwas schlechter gelaunt als noch vor wenigen Minuten?
Dann mal schnell umgeschwenkt in die andere Richtung. Der Tag war gut, ihr hattet einen erfolgreichen Termin mit einem Kunden, habt mit eurem Lächeln Andere angesteckt. Das monatliche Gehalt ist gestern am Konto eingelangt, es läuft ein toller Song im Radio. Alles was ihr im Moment wollt ist lachen, tanzen, eure Umwelt erfreuen.
Oder ihr habt einen tollen Spaziergang im Wald hinter euch. Total erholsam, die Vögel haben laut gezwitschert, ihr konntet ein Eichhörnchen beim Herumwuseln beobachten. Die Sonne hat euer Gemüt erhellt. Frohen Mutes begegnet ihr Fremden und Freunden und erfreut euch des Lebens.
Wie fühlt ihr euch jetzt? Habt ihr ein warmes Gefühl im Bauch? Wie, denkt ihr, wirkt ihr im Moment auf andere? Voller Energie, Lebensfreude und Frohsinn? Ja, denke ich auch!
Was will ich euch damit sagen?
Dass unsere Pferde ganz spezielle Könner im Lesen von Gefühlen und Körpersprache sind, muss ich nicht extra erwähnen, hm? Dass wir Menschen das aber oftmals vergessen, weil wir zu sehr mit uns und unseren Gedanken beschäftigt sind und dem entsprechend unbewusst auf unsere Pferde einwirken? Daran müssen wir erinnert werden. Fühlt ihr euch ertappt? Ich schon.
Guckt euch mal in den Spiegel, wenn ihr schlecht gelaunt seid. Was sagt eure Körpersprache aus? Hängen die Schultern? Seht ihr etwas kleiner und unscheinbarer aus als erwartet? Was macht euer Gesicht? Sieht es angestrengt aus?
Beobachtet eure Körpersprache
Wie zeigt sich euer Spiegelbild, wenn ihr fröhlich seid? Mögt ihr was ihr seht? Tanzt ihr vielleicht? Bestimmt lächelt ihr! Was fühlt ihr? Ist das nette Kribbeln im Bauch wieder da? Wollt ihr die Welt umarmen und sofort raus in die Sonne, auf die Straße um andere anzulächeln? Bestimmt steht ihr hoch erhobenen Hauptes mit geraden Schultern und geschwellter Brust vor dem Spiegel und fühlt euch wohl.
Versucht mal, euch bewusst zu machen, wie sich euer Befinden im Zusammensein mit dem Pferd auswirkt. Vermutlich wird an Tagen, an denen euch eine klitzekleine Regenwolke begleitet, nichts so richtig funktionieren. Das Pferd dreht euch vielleicht sogar gleich mal den Hintern zu, um zu zeigen, dass es heute keine Lust hat. Dass das aber von euch ausgeht, war euch bis gerade eben nicht bewusst, hm?
Was passiert im Training, wenn ihr mehr als gut gelaunt seid? Seid ihr nachsichtiger? Lacht ihr vielleicht, wenn euer Pferd Faxen macht? Geht alles ein bisschen leichter von der Hand? Steht ihr aufrecht und gebt klare Signale?
Legen wir das Ganze noch auf die Energie um. Schlechte Laune nimmt Energie. Euer Pferd wird wohl eher nicht gerne vorwärts gehen, hm? Ihr benötigt vermutlich ganz viel Gerteneinsatz, um es an der Longe in den Trab zu bekommen. Oder reitender Weise, ganz viel Schenkelklopfen, bis das Tierchen endlich etwas an Geschwindigkeit zu legt.
Der Gute-Laune-Tag sieht dann so aus: Ihr übertragt eure Energie ans Pferdchen, es läuft freudig vorwärts, weil es sich von eurer Körperenergie, eurer fröhlichen Ausstrahlung, eurem Lächeln anstecken lässt und einfach Freude an der Arbeit hat. Auch seid ihr bestimmt kreativer, was die Trainingsanforderungen angeht und lobt ganz viel! Was tut der Bauch? Er kribbelt und freut sich. Eurem Pferd wird es ähnlich gehen.
Was zeigt uns das?
Wir müssen im Moment sein. Wir dürfen die schlechten Einflüsse des Tages hinter uns lassen, uns auf unser Pferd, auf das Zusammensein freuen und Tolles erreichen. Wir dürfen uns auf das HIER und JETZT konzentrieren und es in vollen Zügen genießen. Schaffen wir das, sind auch die voran gegangenen Stunden irgendwie nicht mehr so schlimm, hm? Versucht das und genießt es – Seelenbalsam sozusagen 🙂
Die Pferdeflüsterei hat hier einen tollen Artikel zum Thema 🙂
Grüßt mir eure Pferde lieb und erzählt mir gerne auch eure Erfolgsgeschichten! Ich freue mich drauf!
Allerliebste Grüße auch an Euch <3
5 Comments
Miri
atLiebe Tash, ein schöner Artikel! Mir ist es jetzt schon öfter passiert, dass ich sogar schlecht gelaunt und unmotiviert zum Stall aufgebrochen bin, und plötzlich war die gute Laune da. Manchmal im Wald, manchmal während ich auf dem Platz an einer Lektion arbeite. Dann kribbelt es förmlich in mir vor Freude, und ich bin mir sicher – mein Pferd muss mein Gesicht nicht sehen, um von meinem breiten Lächeln zu erfahren. Die gute Laune schießt dann durch unsere beiden Körper und wir haben zusammen ein gutes Gefühl! <3
Tash
atStimmt schon 😀 die good vibes der Ponys springen schon auch oft auf uns rüber, hm? 🙂 niemand bringt mich so oft zum lächeln, wie meine zwei Clowns <3
Nadja
atBei uns ist das ab und an auch eine selbsterfüllende Prophezeiung: Ich hab schlechte Laune, weil ich erwarte, dass ich wieder Motivation für uns beide aufbringen muss. Und dann kann es mir das Pferd natürlich nicht Recht machen. Wir haben das heute mit exzessivem Pausieren in den Griff gekriegt. Also Laune, Motivation, Entspannung und Nähe 🙂
Tash
atKlingt nach einer fast perfekten Einheit 🙂 ich bin ja schon so gespannt auf euch zwei <3
Was Pferde wirklich hören?
at[…] mit Pferden. Viele unserer Gefühle drücken wir zu unbewusst über unsere Körpersprache […]