Die Seelenkraft der Pferde. Neben der Ethologie interessiere ich mich sehr für die Zusammenhänge des optimal trainierten Bewegungsapparates und der optimalen Lernstrategie dieser komplexen Vierbeiner.
Diesmal aber durfte ich in eine ganz besondere Welt eintauchen, in die der intuitiven Kommunikation mit Pferden. Wer sich ein bisschen damit beschäftigt, weiß, dass gerade die Tierkommunikation, in Form von Telepathie, einen richtigen Aufschwung (um nicht Boom zu sagen) erlebt.
Diese übersinnlichen Fähigkeiten sollen in uns allen schlummern, sagen manche Tierkommunikatoren. Und für so ganz unmöglich halte ich das nicht. Deswegen werde ich mich also auch in diesen Bereich etwas einfühlen und mal sehen, vielleicht kann mir Herr Pony ja bald sagen, dass er ein Leckerli möchte, anstatt danach zu schnappen 😀
Nun aber zur angekündigten Buchempfehlung.
Die Seelenkraft der Pferde
Intuitiv mit Pferden kommunizieren
von Nanda van Gestel-van der Schel
Diesmal handelt es sich nicht um ein Fachbuch, sondern um die Geschichte der Pferdefrau Nanda und ihrer Tiere. Diese Erzählung beginnt in den Niederlanden. Durch betriebliche Veränderungen wird der Ehemann nach Amerika versetzt, was für Nanda einerseits die große Freiheit offenbart, andererseits aber muss sie entscheiden, was mit ihrer alten, treuen Stute passieren soll. Die weite Reise nach Amerika, oder aber die Stute zurück lassen und für immer verlieren. In dieser Situation und der damit verbundenen Schwierigkeit in der Entscheidung, erscheint ihr die Stute im Traum. So also wird das Pferd wunschgemäß an die benachbarte Marike abgegeben und bleibt zurück.
In Amerika trifft Nanda auf einen Horseman, welcher ihr den natürlichen Umgang mit Pferden beibringt. Als dieser einige Zeit später seine Ranch verlässt, lässt er Nanda mit einer großen Aufgabe zurück. Eine Araber Stute namens Eden, welche, durch schlechte Erfahrungen mit Menschen geprägt, als unzähmbar gilt. Genau dieses Pferd wurde ihr im damaligen Traum und dem Gespräch mit der zurück gelassenen Stute prophezeit.
Neben der Arbeit mit dieser Stute, träumt Nanda immer wieder von ihrer alten Stute und kann durch die Anweisungen dieser auch deren Leben weiter mitgestalten und miterleben. Mit der Zeit lernt sie, sich auf ihre Gefühle zu verlassen, sich Ziele zu setzen und diese zu erreichen. Auch erfährt sie, was es bedeutet, sich mit einem Pferd zu verbinden und uneigennützig zu handeln.
Zu viel will ich euch hier nicht erzählen, das Buch ist wirklich rührend geschrieben und nimmt uns mit auf die Reise in eine andere Pferdewelt.
Meine wenigen Kritikpunkte gelten vorrangig der Erzählung über die Prägephase des Fohlens, das sie später aus der Araber-Stute zieht. Hier nämlich erzählt sie, wie schön es ist, diese Prägephase zu nutzen und das Fohlen gleich positiv verknüpft an den Menschen zu binden. Verbunden mit der Aufzählung der Vorteile daraus, entsteht der Eindruck, man dürfte und sollte eben sofort oder baldmöglichst mit dem Fohlen in Kontakt treten. Das aber sehe ich ganz anders: Ein Fohlen muss auf die Mutter und damit auf Pferde geprägt werden und keines Falls auf Menschen, da dies eine Fehlprägung darstellt. Später kann das Pferd Probleme haben, sich in einer Pferdeherde zurecht zu finden, oder den Unterschied zwischen Mensch und Pferd wahr zu nehmen. Das sollten wir als Pferdemenschen tunlichst vermeiden. Ein Pferd ist ein Pferd und sollte als solches Leben. Wir als Menschen haben auch später noch genug Zeit, das Tier an uns zu gewöhnen und zu binden. Insofern stellt diese Möglichkeit wohl eine Erleichterung für den Menschen dar, absolut aber nicht für das Tier.
Ein anderer kleiner Kritikpunkt wäre eventuell, dass Nanda sich im späteren Verlauf als Leitstute ihrer Herde darstellt. Wie wir wissen, ist es aber keines Wegs erwiesen, dass Pferde herdenähnliche Gebilde mit anderen Arten eingehen. Außerdem ist es uns als Mensch eigentlich unmöglich, uns wie ein Pferd zu verhalten und bin ich der Meinung, dass wir aus diesem Grund auch keines darstellen können. Aber hier gehen die Ansichten weit auseinander. Schöner hätte ich es gefunden, wäre die Erzählung mehr auf gegenseitigen Respekt, Vertrauen und Festlegung der Grenzen ausgelegt (was im Buch sehr wohl auch geballt enthalten ist), anstatt auf Herdentrieb und Leittiere.
Die Autorin Nanda van Gestel-van der Schel lebt mittlerweile wieder in Holland, hat in Kombination mit Natural Horsemanship ein Konzept entwickelt, das sie Holistic Horsewomanship nennt. Hier hält sie in ihrem Eden Holistic Horseecenter Vorträge, gibt Workshops, arbeitet mit Problempferden und nimmt telepathischen Kontakt mit Pferden auf. Auf ihrer Homepage schreibt sie unter anderem, dass Eden (die Araber Stute) mittlerweile 30 Jahre alt ist und immer noch bei ihr lebt.
Das Buch mit der ISBN-Nr. 978-384041039-0 wurde am 05. September 2013 herausgebracht. Es umfasst etwa 130 Seiten (hier der Klappentext) und kann ab EUR 19,90 gekauft werden. Folgend ein paar Bestellmöglichkeiten:
Cadmos-Verlag zu EUR 19,90
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Wiederum ein wirklich empfehlenswertes und vor allem lesenswertes Buch. Vielen Dank an den Cadmos-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Genießt den halbwegs sonnigen Sonntag!
Liebe Grüße,
Tash
2 Comments
pfridolinpferd
atLiebe Tash,
ich finde, dass ihr beide, Herr Pony und du, schon ziemlich toll kommuniziert 🙂 Und so ein paar Geheimnisse möchte unsereiner ja doch behalten 😉
LG
Dein Pfridolin
Tash
atEin guter Gedanke, Pfridolin 😀 Keine Sorge, um eure Geheimnisse will ich euch nicht bringen. Aber wäre es nicht schön, wenn du der Frau sagen könntest, dass Rosa so gar nicht deine Farbe ist? 😀