Lob, Ausgleich und Respekt. Drei sehr, sehr wichtige Worte in meinem Leben. Und ja, auch im Leben der Ponys. Gerne gehe ich auf das WARUM und jedes der drei Worte genauer ein.
Drei Worte. Lob, Ausgleich und Respekt
Das Lob…
Lob ist in der Arbeit mit Pferden ein oft vergessenes, selten genutztes, aber sehr, sehr wertvolles Gut. Denkt an euch selbst: Habt ihr eine Sache gut gemacht, werdet ihr mit Lob umso mehr darin bestätigt. Dem Pferd geht es genauso. Wie oft sitzen wir auf einem starken Pferderücken, lassen uns in allen Gangarten tragen, nehmen es als selbstverständlich, dass das Pferd dies ordentlich macht, sogar an einigen Tagen Neues lernt und vergessen dabei, es in seinem Tun zu bestätigen. Keine Sorge, mir gings früher nicht anders. Aber auch der Mensch hat die Fähigkeit, sich Dinge anzueignen. Auch das Loben, ich verspreche es. Ihr glaubt garnicht, wie stolz ein Pony sein kann, wenn es in seinem Tun bestätigt wird und Lob bekommt. Dies schafft eine ganz neue Basis zwischen Mensch und Tier und veranlasst euer Pferd zu unerwartetem Tatendrang. Insofern: Lobt was das Zeug hält, aber bitte im richtigen Moment!
Der Ausgleich…
Oft unterschätzt wird er, der Gute. Dabei ist Ausgleich so wichtig. Ausgleich in dem Zusammenhang, als ihr Euer Pferd davor schützen müsst, den von euch durchlebten (eventuell miesen), anstrengenden Tag mit zu ertragen. „Das Pferd ist der Spiegel deiner Selbst“ ist ein garnicht so falsches Sprichwort. Seid ihr schlecht gelaunt, breitet sich eben diese Laune auf euer Pferd aus. Im Zuge bestraft ihr es für falsches Verhalten, nicht merkend dabei, dass es euer Verhalten ist, das störend auf die harmonische Zusammenarbeit wirkt. Hierzu habe ich mir ganz bewusst antrainiert, meinen Alltag vom Pferdehof zu verbannen und völlig unbelastet und losgelassen auf meine Tiere zuzugehen. Damit schafft ihr nicht nur eine schöne Atmosphäre zwischen dem Pferd und euch, sondern hat dies den angenehmen Nebeneffekt, dass genau diese Auszeit auch euch neue Energien verschafft und ihr auf Dauer viel besser mit stressigen Situationen oder anstrengenden Tagen fertig werdet. Ich war oft an dem Punkt, an dem ich dachte, jetzt geht bald nichts mehr. Seit ich aber diese zwei „freien“ Stunden täglich nutzen kann und in dieser Zeit frei von negativen Einflüssen bin, bin ich einfach stärker. Und ja, es ist nur fair. Die Ponys haben es verdient, mit einer fröhlichen, positiv gestimmten Tash zu arbeiten. Und danken es mit ebenso fröhlichen Antworten auf gestellte Fragen 🙂
Der Respekt…
Dieser setzt sich sogleich aus den beiden vorgenannten Begriffen zusammen. Respektiert ihr euer Pferd als gleichwertigen Partner? Dankt ihr ihm für seine Arbeit? Bestraft ihr ihn, wenn er nicht so reagiert, wie ihr es erwartet habt? Ganz gleich, wie euer Tag war, euer Pferd hat zu funktionieren? Bitte nicht… Eigentlich ist bereits alles erklärt. Das Pferd als solches hat euren Respekt mehr als verdient. Ebenso den Dank für die gute Zusammenarbeit und ein unbelastetes Miteinander. Das Pferd hat es sich nicht ausgesucht, mit uns zu leben. Diesen Umstand haben wir bestimmt. Wir also sind auch dafür verantwortlich, ihm dieses „aufgezwungene“ Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Genau: Mit Artgenossen, mit Möglichkeiten sich frei zu bewegen und Sozialkontakte zu pflegen. Aber eben auch wichtig ist, dass wir es gut behandeln und eben nicht auch noch reitender Weise in unnatürliche Bewegungen zwingen, Unmögliches abverlangen oder immer zu viel erwarten. Auch Pferde haben schlechte Tage und auch das gilt es zu respektieren.
Herr Pony (als kleines Beispiel) hat gelernt, dass wenn ich mit dem Halfter ankomme, es auffordernd in seine Richtung halte, er zu mir kommt und den Kopf ins Halfter steckt. Ich natürlich freue mich, dass er das tut, weil er mir damit zeigt, dass er mitkommen und was unternehmen will. Aber gibt es natürlich auch Tage, an denen er das Halfter und auch mich lieber ignoriert und zu Hause bleibt. Auch das kann man respektieren. Und das tue ich. Natürlich auch nicht immer. Aber als Pferdemensch erkennt man sowohl die schlechten, als auch die guten Tage der respektierten, ausgleichenden, hochgelobten Partner.
Wenn das alles nichts hilft, versucht es mit einem ernst gemeinten, gefühlten „Ich liebe Dich!“ in Richtung Pferd… Mancher wird staunen, was das in einem selbst bewirken kann 😉
Also ihr Lieben, genießt den Abend!
Liebe Grüße,
Tash
8 Comments
Tamaro
atDer richtige Umgang mit Tieren gibt so viel wertvolle Einblicke in den richtigen Umgang mit Menschen…
Ich wünsche Dir eine gute Woche, Pferdeflüsterin. 🙂
Liebe Grüße, Tamaro
Tamaro
atIch liebe dieses Foto von Dir. 🙂
Mia Raasch
atMoin Tash,
als ich deinen Beitrag lass bekam ich eine Gänsehaut. So viel Information und liebe zum Pferd.
Einfach nur schön.
Mia ;))
Tash
atDanke, liebe Mia 🙂 Schön, wenn die Worte jemanden erreichen! :*
Tash
atDanke Tamaro 🙂 und ja, ich bin dankbar dafür, dass es dieses Foto gibt 😀
Sonny - einfach Ich
atDas hast du schön geschrieben! Mir wurde mal gesagt, dass ich Herrn Plüsch zu viel lobe. Nun, dann habe ich es angefangen einzustellen und die Quittung habe ich dann bekommen. Der Herr war zickig und hat nicht mehr so schön mitgemacht, wie zu vor. Es hat länger gedauert, bis ich auf den Grund gekommen bin, warum bei uns so viel schief gelaufen ist. Nun bauen wir das Loben wieder mehr auf und ich hoffe dass es nun wieder besser wird.
Tash
atMan sollte des öfteren auf sein eigenes Gefühl hören und weniger auf die Meinung der anderen… du glaubst nicht, wie oft ich belächelt werde in dem was ich mit den Ponys tue, aber im Grunde wissen wir es doch besser 😀 liebe Grüße!!
Mia Raasch
at^_^
Es ist besser,
geliebt und verloren
zu haben, als sein Herz
zu verschließen.
♥♥♥