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Buchempfehlung #2 „Biomechanik und Physiotherapie für Pferde“

Dass Herr Pony ständig mit Lahmheiten, Schmerzen und Blockaden belastet ist, wisst ihr ja aus diversen Erzählungen meinerseits. Zwar habe ich inzwischen ein halbwegs geschultes Auge, um zu erkennen, woher die Lahmheit kommt und inwiefern diese seine Haltung beeinträchtigen, nicht aber kam ich bisher auf die Idee, zu versuchen, ihm selbst zu helfen.
Beziehungsweise kam ich natürlich schon auf die Idee, niemals aber hätte ich mir zugetraut, ihn irgendwo anzufassen oder gar zu massieren. Dies hauptsächlich deshalb, weil ich weder über genügend Wissen, noch über irgendwelche Erfahrungen in dem Bereich verfüge. Dazu kommt, dass ich mir kaum zutraue, ein solches Handwerk auszuüben. Nicht umsonst haben Physiotherapeuten, Osteopathen oder Chiropraktiker ihr Handwerk studiert.
Nun aber habe ich ein Buch gefunden, welches ein schönes Grundwissen über die Anatomie, die Biomechanik, eine kleine Einführung ins Nervensystem und diverse Massagetechniken anschaulich und eingängig erklärt und sogar den nicht so von sich selbst Überzeugten Mut macht, Massagen und Dehnübungen selbst durchzuführen. Dies natürlich nicht als Ersatz für die Arbeit der Experten, aber als Ergänzung zur Gesunderhaltung des Pferdes.

„Biomechanik und Physiotherapie für Pferde“ von Helle Katrine Kleven


(Quelle: Pressebild FN-Verlag)
Die Autorin selbst ist 1964 in Norwegen geboren und lebt seit 1988 in Deutschland. Als ursprüngliche Physiotherapeutin und Manualtherapeutin im Humanbereich, hat sie sich später in „Physiotherapie und Osteopathie für Pferde“ ausbilden lassen und sich über viele Jahre darauf spezialisiert. Hier geht’s zu ihrer Homepage.
Das Buch wurde 2009 vom FN Verlag   herausgebracht. Ich selbst habe die 3. Auflage aus 2011 gelesen (ISBN 978-3-88542-734-6). Diese umfasst 232 Seiten mit sehr anschaulichem Bildmaterial.

Beginnend mit der Einführung in die Physiotherapie, werden folgend reiterliche Schwierigkeiten, Verspannungs- und Schmerzursachen und Wirkung der Physiotherapie beschrieben. Gefolgt von der Anatomie des Bewegungsapparates wird anschließend auf die Biomechanik von Kopf über die Wirbelsäule, bis hin zu Hinter- und Vorhand eingegangen. Eine kurze Einführung ins Nervensystem geht über in die Beobachtung und Inspektion des Pferdes. Anschließend beschreibt Frau Kleven die Massage und deren Griffe und welche wo und wie angewendet werden. Im 8. Kapitel wird gedehnt und mobilisiert. In den letzten drei Kapiteln werden physikalische Therapien beschrieben, Rehabilitationsmöglichkeiten dargestellt und Tipps zur Vorbeugung gegeben. Auf den letzten Buchseiten finden sich Anatomietafeln, Glossar und ein Stichwortverzeichnis.

Hier gibt’s eine Leseprobe.

Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Buch, leicht verständlich und anschaulich erklärt und bebildert. Der ein oder andere „AHA-Effekt“ bleibt nicht aus. Man bekommt Mut, seinem Pferd zu helfen und eine enorme Motivation, es und seinen Körperbau zu verstehen und dafür zu sorgen, etwaig gemachte Fehler in Zukunft zu vermeiden.
Ein Tipp noch meinerseits: Lest das Buch aufmerksam von Anfang bis Ende durch, es reicht nicht, sich nur über Kapitel 7 und 8 (Massage und Dehnung) zu stürzen. Die vorangehende Biomechanik und Anatomie sind wichtige Bestandteile zum Verständnis der Arbeit am und mit dem Pferd. Nehmt das Buch mit in den Stall und arbeitet euch Punkt für Punkt nach vorne und vergleicht direkt an eurem Pferd. So verbringt ihr nicht nur mehr Zeit bei eurem Vierbeiner, sondern könnt ihn auch gleichzeitig studieren und beobachten.

Erhältlich ist das Buch direkt beim FN-Verlag oder zum Beispiel auch auf Amazon* um absolut gut investierte EUR 24,80.

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