Wie schlafen Pferde?

Da ich in den letzten Tage mehrmals danach gefragt wurde, hier die erlösende Antwort zum Schlafbedarf der Pferde.

 

Wobei ich euren Wissensdurst leider nicht komplett befriedigen kann, da die Meinungen zum Schlafverhalten doch relativ weit auseinander gehen.

 

Das Pferd ist ein Fluchttier, das wissen wir bereits. Aufgrund dessen hat es eine Gabe, welche uns Menschen verwehrt ist. Es kann sowohl im Stehen, als auch im Liegen schlafen. Schläft es im Stehen, wird ein Hinterbein quasi „fixiert“ und dient als Ständer. Das andere Hinterbein wird leicht angewinkelt und so gleichzeitig entlastet. Manche sagen, dass der stehende Schlaf immer nur ein leichtes „Nickerchen“ ist, was aber durch diese Studie widerlegt wird. Hier wird festgestellt, dass das Pferd sehrwohl auch in stehender Haltung tief schlafen kann.

 

Im Liegen schlafen Pferde nur dann, wenn sie sich sicher fühlen und einen geeigneten Schlafplatz finden. Stehen Pferde in Gruppen auf der Weide, wird ein schlafendes (liegendes) Pferd meist durch einen Koppel-Kollegen bewacht. Dieser kann das Schlafende wecken, sobald Gefahr droht.

 

Jungpferde und Fohlen haben einen höheren Schlafbedarf, als ältere Tiere. Auch schlafen Pferde niemals (so wie wir Menschen) die ganze Nacht durch, sondern haben häufigere, kürzere Schlafphasen, als wir. Allerdings sind Pferde sehrwohl in der Lage zu träumen.

 

Beliebte Liege-Untergründe stellen Erdflecken, Sandplätze und trockene Einstreu dar. Auch richtig ist, dass Pferde nicht viele Stunden am Stück liegen sollten, da dies ihrem empfindlichen Verdauungstrakt, insbesondere dem langen Gedärm schaden könnte. Ein gesundes Pferd merkt aber, wann es an der Zeit ist, wieder aufzustehen.

 

Die verschiedenen Schlafhaltungen stellen sich wie folgt dar:

 

 

Das Pferd senkt den Kopf, lässt die Ohren zur Seite fallen. Die Augen werden halb geschlossen, oft hängt die Unterlippe etwas. Ein Hinterbein wird angewinkelt und entlastet, das andere wird fixiert, wobei das Standbein alle paar Minuten verlagert wird.

 

 

Schlaf am Bauch liegend (Häschenstellung nannte ich das immer :D)

 

Die Vorderbeine sind angewinkelt, die Hinterbeine angezogen. Das Pferd liegt also aufrecht auf Bauch und Brust. Erst ist der Kopf noch gehoben, wird dann aber abgesenkt, das Kinn meist auf den Vorderbeinen oder am Boden abgestützt. Die Augen sind geschlossen.

 

 

 

Dabei liegt das Pferd komplett auf der Seite, die Beine sind ausgestreckt, Kopf und Hals liegen ebenfalls komplett am Boden.