Tash-Horseexperience
Persönliches

Ponyspam – Bumerang

Zugegeben, hab ich wohl grad einen Durchhänger und bin dementsprechend schreibfaul. Wieder mal eine intensive Zeit für die Tash, gerade heute fing der Tag nicht optimal an… dafür steigerte er sich enorm und wurde am Nachmittag ein ganz Besonderer.. Aber von vorne:
 
Der heutige Sonntag präsentierte sich als traumhafter Wintertag. Strahlend blauer Himmel, glitzernder Pulverschnee und klirrende Kälte, welche durch die warme Sonne tatsächlich gut erträglich war. Natürlich liegt es auf der Hand, dass ich einen so schönen Tag bei und mit den Ponys verbringe. Mittags also warm eingepackt zu Herrn Pony gedüst. Alle Vier (Raudi, Spencer, Kaiser und Schatten) standen auf der Weide und dösten in der Mittagssonne.
 
Meine Streicheleinheiten wurden von allen gerne angenommen, vor allem Herr Pony mochte es heute besonders, am Hals gekratzt zu werden und schloss genüsslich die Augen dabei. Wenn er schnurren könnte, hätte er das in dem Moment wohl getan. Spencer spielte während dessen mit den Reißverschlüssen meiner Windhose, was übrigens sein Lieblingsspiel zu sein scheint. Er macht die Reißverschlüsse auf, ich zippe wieder nach oben, damit er abermals öffnen kann.
 
Nunja, nachdem alle begrüßt waren, holte ich die Ponys nach oben, um sie zu striegeln. Raudis Bespaßerin war bereits auf dem Weg in den Stall, also sollte ein netter Spaziergang zum See folgen. Gesagt, getan. Richtig ruhig war zwar übertrieben, da viele Spaziergänger ebenfalls die Sonne nutzten und auch die Rodelplätze gut besucht waren, aber was solls. So konnten sich eben ein paar mehr Leute an den Pferden erfreuen. Immer wieder erstaunlich, wie fröhlich einem Menschen begegnen, wenn man mit einem Pony am Strick an ihnen vorbei läuft. Wir drehten also unsere Runde, begegneten noch einem netten Ehepaar, welches immer einige Möhren bereithält, wenn wir bei deren Haus vorbeiwandern. Diesmal saßen die lieben Leute leider im Auto, wiesen uns aber darauf hin, dass sehrwohl Möhren für die Ponys gelagert wären und wir sie doch bitte bald wieder besuchen sollten. Machen wir natürlich gerne.
 
Am Rückweg kamen wir nochmal bei einem beliebten Rodelplatz vorbei und wurden von einem älteren Ehepaar aufgehalten, welches den tollen Haflinger bestaunte. Haflinger nämlich, wären ganz besonders gute Pferde. Aber klein sei er, der Raudi. So standen wir also ein paar Minuten und ließen die netten Leute Raudi etwas kraulen. Herr Pony und ich warteten etwa 10 Meter entfernt und bespaßten uns in der Zwischenzeit mit Zirkuslektionen. Dann auf einmal, kam von dem Rodelhügel ein quietschpinker Bob auf die Straße zugedonnert. Direkt auf Raudi und die Menschentraube zu. Herr Pony stand kurz wie versteinert da und im selben Moment preschte er los, in Richtung Heimat. Ich hing am Strick und versuchte, ihn noch zu halten, hatte aber keine Chance. Er war wie von der Tarantel gestochen und lief um sein Leben. Raudi hinter uns, erschrak ebenfalls, ließ sich aber von Marlene beruhigen. Was aber sollte ich jetzt machen? Herr Pony lief im vollen Galopp an den Spaziergängern vorbei, die Straße hinauf. Von links hörte ich „Renn ihm nach, was, wenn jetzt ein Auto kommt!“ Natürlich keifte ich zurück (ich hasse Leute, die einem Ratschläge erteilen, ohne zu wissen, was sie da sagen) „Wenn ich ihm hinterherlaufe, wird er nur schneller!“ „Ja stimmt“ kam zurück. Na vielen Dank auch für die Bestätigung. Wärend Herr Pony also mittlerweile gut 200 – 300 Meter Abstand zu mir gewonnen hatte, ging ich ihm hinterher und versuchte mein Glück mit einem beruhigenden „Brrr“. Das Handy hatte ich vorsorglicher Weise ausgepackt, um im Stall Bescheid zu geben, falls er dort alleine ankommen sollte. Doch Shadow reagierte tatsächlich auf mein Rufen. Er wurde langsamer, bis er schließlich mit suchendem Blick stehen blieb. Dann erkannte er mich, wartete noch einen Augenblick, drehte sich dann aber zu mir um und ging direkt auf mich zu. Ein paar Meter hielt er an und ließ mich zu ihm kommen. Oh mein Gott, war ich stolz.. Ganz ehrlich, was gibt es da noch zu toppen? Jedes andere Pferd wäre nach Hause gerannt. Blind vor Schreck. Es hätte wer weiß was passieren können. Aber Herr Pony? Sucht mich und kommt zu mir. Einen größeren Vertrauensbeweis gibt es nicht, denke ich. Erst als ich ihn gefasst hatte, wurde mir bewusst, wie viele Menschen um uns standen. Ich denke, es müssen so an die 20 gewesen sein, die das Spektakel mitangesehen hatten. Schon erstaunlich, wie sehr man alles ausblendet in so einem Moment. Bis dahin hatte ich nur Herrn Pony gesehen. Und ganz ehrlich? Ich mag solche Augenblicke, in denen man auf einen Punkt fixiert ist und alles andere um sich vergisst. Herr Pony hat mit seiner Aktion meinen Tag gerettet und noch viel mehr. Vielleicht bilde ich es mir ein, aber ich denke, wir haben in den vergangenen Jahren wirklich eine ganz besondere Verbindung zwischen uns geschaffen. Und ja, ich bin beeindruckt…
 
Hab euch noch ein paar Schnappschüsse aufgenommen 🙂 Sollt ja auch was von den Ponys haben 😀

Genießt den Abend!

Liebe Grüße,

Tash

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9 Comments

  • Reply
    Jürgen
    at

    Herr Pony ist doch sonst net so schreckhaft?

  • Reply
    Sebastian
    at

    Ein toller Bericht und eine tolle Reaktion, da scheinst Du irgendwas richtig gemacht zu haben mit ihm 🙂

  • Reply
    Justine Wynne Gacy
    at

    Oh herr pony ist einfach toll! Genau wie du! 😉

  • Reply
    FlorenceofNightingal
    at

    ach tash deine ponys haben es so richtig gut bei dir…danke noch für den tollen Beitrag!
    Gruss deine Flo

  • Reply
    Tamaro
    at

    Und es zeigt auch, dass Du alles richtig mit ihm gemacht hast! 🙂

    Liebe Grüße, Tamaro

  • Reply
    Carlin
    at

    Voll cool geschrieben und die Bilder schau ich mir auch total gerne an!

  • Reply
    Tash
    at

    Danke Carlin, freut mich!! Hab mich bissl durch deinen Blog geklickt, super themen 🙂

  • Reply
    Björn Schröbel
    at

    Der arme hat sich ganz doll erschreckt – aber zum Glück hat er dich dann gehört und da wusste er sich in Sicherheit 🙂

    Lieben Gruß
    Björn 🙂

  • Reply
    Tammy
    at

    Dein Herr Pony und du ihr habt ja wirklich ein tolles Verhältnis! Was ein Vertrauensbeweis! Klingt alles wie im Märchen 😉

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