schicksalhafte Begegnung…?

Der kleine Minipony-Hengst Kaiser Franz Josef wird uns wohl über kurz oder lang verlassen und seinen Beruf als Therapiepony für Kinder antreten.

Ein schöner Gedanke, dass er eine so sinnvolle Aufgabe übernimmt und anderen helfen kann, anstatt als Rasenmäher in Einzelhaltung zu enden, wie es ja leider mit vielen Miniponys passiert.

Auch macht es mir diese Vorstellung leichter, ihn gehen zu sehen… 🙂

Da aber Shadow bekanntlich im Offenstall lebt, der etwas abgelegen ist von den anderen Ställen und daher kein „Boxennachbar“ zur Verfügung steht, muss nun langsam ein neuer Stallgefährte gefunden werden.

Nunja.. nach einigen Diskussionen mit den Stallbesitzern, beschlossen wir, dass eben diese sich ein Pony kaufen und es für ihre Kinder und Reitpädagogische Betreuung nutzen.

Doch wie das Schicksal es will, kommt es eben manchmal ganz anders als geplant…

Gestern bekommt ein Einsteller einen Anruf, er solle ein verkauftes Pony-Fohlen zurücknehmen, da es der damalige Käufer nicht brauchen kann. Laut Erzählungen lebt der kleine Hengst gemeinsam mit seiner Mutter in einer Alpaka-Herde und jagt diese Tiere ständig herum und belästigt sie. Nichts Aussergewöhnliches, wie ich finde. Er ist jung, verspielt und muss sich austoben.

Nunja… natürlich nimmt besagter Einsteller das Tier zurück und es wird gestern mit einem VW-Bus (!!!) geliefert. Wozu auch ein Hänger? Ist ja nur ein Pony… Es ist schon manchmal wirklich traurig, wie der Mensch mit diesen „Spielzeugpferden“ umgeht.

Heute Nachmittag habe ich ein paar Stunden damit verbracht, den Kleinen namens „Widu“ in der Herde zu beobachten und ein wenig kennen zu lernen. Eines ist mir sofort aufgefallen: Er konnte nicht bis gestern seine Zeit mit seiner Mutter verbracht haben. Ich konnte nicht einen einzigen Ruf nach ihr wahrnehmen. Wäre er gerade erst von ihr getrennt worden, sähe sein Verhalten ganz anders aus… Armes Kerlchen, ist er doch gerade mal ein halbes Jahr alt.

Nach einiger Zeit durfte ich ihn anfassen und begutachtete ihn genauer. Da fiel mir eine Wunde am Karpalgelenk auf (die Laien unter uns würden es als unseren Ellbogen betrachten, denke ich). Vorne links. Bei näherem Hinsehen stellte ich fest, dass die Wunde schon älter sein musste, also nicht beim heutigen Kennenlernen der Gruppe entstand.

Am Abend also die Ponys von der Weide geholt und jeden in seine Box gebracht, säuberte ich mit Hilfe der Stallbesitzerin die Wunde. Ein eitriges klaffendes Etwas. Wie bitte kann einem so etwas nicht auffallen?

„Widu“ konnte froh sein, dass er dort nicht mehr gewollt wurde… Dazu muss ich sagen… ICH BIN VERLIEBT 😀 Und ja, ich spiele mit dem Gedanken, den Kleinen zu übernehmen. Zwar war das keinesfalls so geplant. Aber mal ehrlich, soll dieser Zwerg in seinen jungen nicht-Jahren (ca. 6 Monate) schon wieder seinen Standort und Besitzer wechseln? Reicht es nicht, dass er gerade wieder umgezogen ist? Ausserdem ist er einfach der Hammer und ich spiele schon lange mit dem Gedanken, ein zweites Pony zu kaufen. Warum also nicht dieses? Jepp… genau. Es gibt nichts, das dagegen spricht 🙂

Wie der Posttitel schon sagt, wirkt es fast wie eine schicksalhafte Begegnung… und ich mag den Kleinen jetzt schon 🙂 Herr Pony übrigens auch 🙂 Der geht in seiner Rolle als Kindergärtner so gut auf, dass er seit vier Tagen keine Lust hat, etwas mit mir zu unternehmen. Das gabs bisher nie…

Hier ein paar Bilder des heutigen Tages:

Naja… ich halte euch auf dem Laufenden 🙂

Liebe Grüße,

Tash