Zwar hat mich gerade dieses Jahr schon um einiges Wissen reicher gemacht, dennnoch kann man über Pferde, deren Verhalten und den Umgang mit ihnen wohl nie genug erfahren…
Zurückblickend auf mein bisheriges „Pferde-Leben“ kann ich sagen, dass ich lange Jahre rein Interesse am Reiten pflegte und mir nur wenige Gedanken um ein „pferdiges Leben“ meines Partners machte.
Damals hatte ich gelernt und gelebt, Pferde in Boxen mit rundum Gitterstäben zu halten und das Tier täglich zu reiten. Zwar hatte ich eine kleine Koppel zur Verfügung, auf welcher ich meinen damaligen Kreuz-und-quer-Mischling (nach Aussagen diverser Leute war „Filius“ eine Mischung zwischen Araber, Lipizzaner und irgend einem Kaltblut…) auch nach Möglichkeit täglich ein paar Stunden Auslauf gewährte…. Keines Falls aber kam es mir in den Sinn, dass Pferdegesellschaft wichtig sein könnte.
Früher lernte man (so meine Erinnerung), dass sich Pferde gegenseitig verletzen und nicht mögen. Das hatte ich lange Zeit nicht in Frage gestellt und einfach so akzeptiert.
Als Filius und ich uns dann aus dem „Turniersport“ (wenn man es so nennen will… ich nahm nur an kleinen Dressurturnieren teil, manchmal ein Springparcour.. nichts Nennenswertes) zurückzogen und in einen „Freizeitstall“ umzogen, lernte ich, dass ein Pferd mehr braucht als nur mich und das Reiten.
Es kam sogar so weit, dass mein Pferd (MEIN Freund und Partner!!) seine Herde mir vorzog… da war nichts mehr mit „Komm, lass uns ausreiten“. Die einzige Antwort des Pferdes darauf: „geh du nur, ich bleib bei meinen Kumpels“. Eine schmerzliche Erfahrung irgendwie… Dennnoch freute es mich, dass Filius nun endlich Pferd sein konnte und das in vollen Zügen.
Nachdem er dann auch eine „Schalenerkrankung“ bekam, genoss mein „alter Herr“ ab seinem 16. Lebensjahr reitfreie fünf Jahre im Kreise seiner Herde.
Als vor vier Jahren Pony Shadow dazu kam, sollte sich mein Horizont schlagartig um Meilen erweitern. Hier hole ich jetzt besser nicht weit aus, einiges ist bereits rechts in „unsere Geschichte“ niedergeschrieben.
Nur so viel: Ich lerne täglich, dass das Miteinander mit dem Pferd mehr bedarf als nur das Reiten und Striegeln. Ich fange an, mit meinem Tier zu kommunizieren…. und ja, es scheint mich zu verstehen. Natürlich haben wir oft auch Verständigungsschwierigkeiten… diese nehmen jedoch laufend ab. 🙂
Im Gegensatz zur früheren Haltung von Filius, hat Herr Pony einen Offenstall, gemeinsam mit Minipony „Kaiser Franz Josef“ und geht täglich mit dem Kaiser und Hafi „Raudi“ auf die Weide.
Anstatt sein Leben auf mich zu beschränken, sehe ich meinen täglichen Besuch jetzt als zusätzliche Beschäftigung für das Pferd an. Und nein, ich reite nicht jeden Tag, eher sogar garnicht… 😛
Stattdessen üben wir uns in „Natürlicher Pferdekommunikation“ wie Parelli, lernen Zirkuslektionen und gehen viel gemeinsam spazieren. Über die laufenden Fortschritte könnt ihr in älteren und folgenden Posts lesen. 🙂
Nun ist es an der Zeit, mich auch theoretisch weiter zu bilden. So habe ich mich endlich zu einem Fernlehrgang „Pferdeverhaltenstherapie“ angemeldet. Ich kann es kaum erwarten, bis die ersten Skripte eintrudeln. Dieser Lehrgang dauert ca. 9 Monate, begleitet von einem Praktikum. Nach erfolgreicher Absolvierung der monatlichen Aufgaben, steht dann die Abschlussprüfung an.
Diese Ausbildung soll rein meiner persönlichen und „pferdigen“ Weiterentwicklung dienen.
Sollte sie mich jedoch auch befähigen, anderen Pferdebesitzern mit ihren Tieren zu helfen, wäre das ein schöner Nebeneffekt… 🙂
Natürlich halte ich euch auf dem Laufenden 🙂
Liebe Grüße, Tash
No Comments